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Ein Tag bei uns
schaut so aus

Ein rhythmischer Tagesablauf bei uns sieht so aus:


VerlĂ€sslichkeit, Überschaubarkeit, Geborgenheit und Ermutigung gehören zu unseren Prinzipien.

✔ 7.30 – 8.30 Bring- und Spielzeit. Wir beobachten mit großem Interesse die individuelle Entwicklung der Kinder, um zu sehen, was sie brauchen.
Um den ungestörten Tagesablauf zu sichern, sollten die Kinder bis spĂ€testens 08:20 Uhr in der Einrichtung erscheinen. Sollten Sie nach 8:25 Uhr kommen, wird Ihnen die TĂŒr nicht geöffnet. Sie können gerne ab 9:15 Uhr ihr Kind bringen, welches dann schon gefrĂŒhstĂŒckt haben sollte. Diese Uhrzeit sollte aber eine Ausnahme sein.

✔ 8.30 gemeinsames FrĂŒhstĂŒck, wir achten auf gesunde ErnĂ€hrung aus biologischer Herstellung.

✔ 10.00 -11.30 Spielen in unserem Naturgarten.

✔ 11.30 gibt es tĂ€glich bei uns ein frisch vor Ort gekochtes Mittagessen in Bio QualitĂ€t. Saisonal, regional und vegetarisch sind unsere Auswahlprinzipien.

✔ Pflegehandlungen werden von pĂ€dagogische FachkrĂ€fte angekĂŒndigt. Dies gibt dem Kind Zeit und lĂ€dt es ein zu kooperieren. Jede Art von hektischer Betriebsamkeit wird nach Möglichkeit vermieden.

✔ 12.00 – 14.00 individuelle Ruhe- und Schlafzeiten. Wir beachten die persönlichen BedĂŒrfnisse der Kinder, je nach Befindlichkeit und Tagesform.

✔ 14.00 – 15:00 Vesper- und Abholzeit je nach dem gewĂ€hlten Betreuungsmodul


„Leerer Magen spielt und schlĂ€ft nicht gern“

Ein wichtiger Faktor in der Sozialisation des Kindes ist das selbstĂ€ndige Essen. Essen und Trinken sollten fĂŒr das Kind eine Quelle der Freude sein. Das ist unser Ziel: die SelbstĂ€ndigkeit durch eine Beziehung zwischen Erwachsenem und Kind. Die QualitĂ€t dieser Beziehung hat eine große Bedeutung fĂŒr die gesunde ErnĂ€hrung. Die Zuwendung, die die pĂ€dagogische Fachkraft dem Kind zeigt ermöglicht, dass es sich wohlfĂŒhlen kann. Das primĂ€re BedĂŒrfnis nach Nahrung wird auf eine angenehme Weise befriedigt. Nach der Beobachtung und Begleitung der Kinder, entscheiden die PĂ€dagogen, welche Schritte in der SelbstĂ€ndigkeit folgen, aber im Einklang mit dem Kind und unter Berechnung seiner Kompetenzen, sowie seiner Akzeptanz. (Vincze 2017, S.5-11)

Unsere Dienstleistung beinhaltet BetreuungsqualitĂ€t um Ihnen das Leben mit Kind und Beruf zu erleichtern. In diesem Sinn wird das Kind mit allen Mahlzeiten versorgt. Morgens findet ein gemeinsames FrĂŒhstĂŒck statt, wir achten auf gesunde ErnĂ€hrung aus biologischer Herstellung. Zum Mittagessen gibt es tĂ€glich ein frisch vor Ort gekochtes vegetarisches Mittagessen in biologischer QualitĂ€t. Nach dem Schlafen erhalten die Kinder einen Vesper mit Fingerfood (z.B. GemĂŒse und Obst) und Butterbrote. Es gibt keine SĂ€fte, stattdessen bieten wir Wasser und ungesĂŒĂŸte Tees an.

Vincze, M. (2017): Schritte zum selbstÀndigen Essen. Freiamt. Arbor


Spielen oder Lernen? Über die Bedeutung des Freispieles

„Welch eine Freude ist es doch, unter selbstvergessen und friedlich spielenden Kindern zu sein, was fĂŒr eine Freude ist es, die uns anvertrauten Kinder ĂŒber ihr Spiel besser, tiefgreifender kennenlernen zu dĂŒrfen“ Anna Tardos

Wir schaffen eine angemessene Spielumgebung in dem wir SpielgegenstĂ€nde bereitstellen und dem Entwicklungsniveau des Kindes anpassen. Wie geben ausreichend Raum fĂŒr die Spiel- und Bewegungsentwicklung des Kindes. FĂŒr uns hat das freie Spielen höchste PrioritĂ€t und dafĂŒr ist Sicherheit und Geborgenheit und eine verlĂ€ssliche Beziehung zum Erwachsenen die Voraussetzung. Das Kind handelt nach seinem Interesse und probiert immer wieder etwas Neues aus, es spielt aus Freude, Lust und Neugier. Freude am eigenen Tun. Das Kind erwirbt vielfĂ€ltige FĂ€higkeiten im Umgang mit den SpielgegenstĂ€nden und so lernt es das Lernen. Mit den HĂ€nden begreifen und gestalten, das ist das freie Spielen. Bewegung und Spiel können nicht getrennt werden, denn das GrundbedĂŒrfnis nach Bewegung des Kindes ist der Hintergrund der SpieltĂ€tigkeit.

Das Kleinkind braucht keine geplanten Programme von PĂ€dagoginnen, die sein Spiel unterbrechen oder leiten. Die Vertiefung des Kindes in das Spiel darf nicht unterbrochen werden von Erwachsenen mit Bastelideen oder Ritualen wie einem festen Morgenkreis, diese AktivitĂ€ten sind fĂŒr das Kindergartenalter sinnvoller.

Die Rolle und Aufgabe der PÀdagogen ist es, das Kind zu beobachten und aufmerksam zuzuschauen. Die Spielentwicklung und Spielthemen der Kinder können durch ein aufmerksames Zuschauen erkannt werden. Es folgt eine Auswahl der geeigneten SpielgegenstÀnde, das WegrÀumen Anderer oder das Anbieten neuer Spielmaterialien. Das Interesse der Kinder steht im Mittelpunkt.

Die PĂ€dagogen sind nĂ€mlich nur ausnahmsweise Spielpartner des Kindes. Bei Einladung des Kindes besonders bei Symbolspielen, ĂŒbernehmen die PĂ€dagogen keine fĂŒhrende Rolle oder erweitern das Spiel mit VorschlĂ€gen. Nach einiger Zeit werden sich die PĂ€dagogen aus dem Spiel herausziehen.

Die sprachliche Begleitung ist fĂŒr unsere Arbeit sehr wichtig, aber bei dem aufmerksamen Spiel des Kindes mĂŒssen die PĂ€dagogen sich zurĂŒckhalten und keine unnötigen Kommentare machen oder die Kinder anspornen. Die TĂ€tigkeit des Kindes wird mit kurzen, treffenden Worten und mit Anteilnahme beschrieben und anerkannt. Oftmals reichen dafĂŒr auch aufmerksame Blicke und nonverbalen Kommunikation aus.

Pflegezeit als Kontaktzeit. Die Beziehungsvolle Pflege

Beziehungsvolle Pflege als Gegensatz von „beziehungsloser Pflegepraxis“. Wir verstehen unter Pflege alle TĂ€tigkeiten, die die Erwachsenen in direktem Kontakt mit den Kindern fĂŒr die ErfĂŒllung ihrer BedĂŒrfnisse (Nahrung, WĂ€rme und Sauberkeit) gestalten. Wir sehen diese Zeit als einen sehr wichtigen Bestandteil der Zeit, in der die PĂ€dagogen die Kommunikation und das Vertrauen mit den Kindern aufbauen. Eine Bindungsbeziehung die sich langsam entwickelt, gibt dem Kind die Sicherheit, die es braucht sich zu als Individuum zu entfalten. Voraussetzung fĂŒr diese Gestaltung ist, das Kind nicht als Objekt einer TĂ€tigkeit zu sehen, sondern als aktive Subjekte und Gestalter ihrer Handlungen. Die WĂŒrde der Kinder ist unantastbar, in diesem Sinn handeln wir mit einer respektvollen Haltung, beobachten wann das Kind BedĂŒrfnisse signalisiert und begleiten dies mit Worten. Dieser verbale Kontakt ermöglich den Körperkontakt und den Augenkontakt. Durch die Art und Weise der BerĂŒhrung erhĂ€lt das Kind wesentliche Botschaften ĂŒber Liebe, NĂ€he und Achtsamkeit, die mit Worten eher schwer ĂŒbermittelt werden können (vgl. Tardos 1997, S.91 f.). Dem Kind Zeit lassen und Zeit nehmen auf Seite der PĂ€dagogen bilden zusammen die Rahmenbedingungen fĂŒr eine Pflege, die dem Kind Sicherheit und Geborgenheit bietet. Selbstwirksamkeit des Kindes wird durch die BestĂ€tigung, Entdeckung, Erprobung und EinĂŒbung der individuellen Kompetenzen und sozialer Handlung. Die beziehungsvolle Pflege ist ein QualitĂ€tsmerkmal unserer Arbeit in der Kinderkrippe Sonnenwirbel.

„Das Kind wird, unabhĂ€ngig von seinem Alter, nie wie ein Gegenstand behandelt, sondern wie ein Wesen, das fĂŒhlt, erlebt und beobachtet, Erfahrungen sammelt und die Dinge versteht oder sie auf jeden Fall mit der Zeit verstehen wird, vorausgesetzt, dass ihm die Möglichkeit dazu geboten wird. Da ist nie Eile oder Hast. Obwohl die Pflegerin keine Sekunde untĂ€tig ist, scheint sie nie gehetzt zu sein und der Beobachter hat den Eindruck, dass sie jedem einzelnen Kind immer die entsprechende Zeit widmen kann. Es muss schon eine außerordentliche Situation eintreten, wenn sie einmal nicht auf die gewohnte Weise – sich an den Rhythmus des Kindes anpassend – die angefangene Handlungsfolge ausfĂŒhrt und beendet.“ (Falk 1997, S.49)

Falk, J. (1997): Die Einheit von Pflege und Erziehung. In Pikler, E., Miteinander vertraut werden. Erfahrungen und Gedanken zur Pflege von SĂ€uglingen und Kleinkindern (S. 47-54). Freiamt: Arbor.

Tardos, A. (1997): Von den HĂ€nden der Pflegerin. In Pikler, E., Miteinander vertraut werden. Erfahrungen und Gedanken zur Pflege von SĂ€uglingen und Kleinkindern (S. 91-98). Freiamt: Arbor.


Mittagsruhe und Schlafenszeit?

Geborgenheit, die verlĂ€ssliche Anwesenheit der PĂ€dagogen und Sicherheit sind die Voraussetzungen fĂŒr eine ruhige Gestaltung des Schlafes. Dazu gehört die Förderung der emotionalen SelbstĂ€ndigkeit. Nur wenn diese Rahmenbedingungen gegeben sind, können sich die Kinder beruhigen, entspannen und gut schlafen. Das gilt natĂŒrlich auch wĂ€hrend der Aufwachsituation in der Krippe.

Wir kĂŒmmern uns um eine Umgebung, die dem Kind das Einschlafen ermöglicht und sind ĂŒberzeugt, dass jedes Kind die Kunst beherrscht, selbststĂ€ndig einzuschlafen oder kann diese zumindest erlernen, wenn man es ihm zutraut. Aus diesem Grund verzichten wir auf ein aufwĂ€ndiges Einschlafritual. Wir lernen die Signale des Kindes zu erkennen, das heißt wenn das Kind MĂŒdigkeit signalisiert und bereit zum Schlafen ist, sind wir bereit diese BedĂŒrfnisse anzuerkennen und entsprechend die Phase des Schlafens einzuleiten. Ein zeitlicher Rhythmus pendelt sich mit der Zeit von selbst ein. Bei uns kann das Kind im Schlafraum, Gruppenraum oder in einem Kinderwagen im Garten oder auf der Terrasse schlafen. Auf individuelle BedĂŒrfnisse gehen wir nach unseren Möglichkeiten gerne ein.

Gute Spielmaterialien fĂŒr Krippenkinder

Als SpielgegenstĂ€nde verstehen wir nicht unbedingt und ausschließlich das kommerziell hergestellte Spielzeug. Als SpielgegenstĂ€nde sind fast alle alltĂ€glichen GegenstĂ€nde geeignet: SchĂŒsseln, Tassen, Schalen, sowie kleinere Objekte wie Holzringe oder ein StĂŒck Stoff. Naturholz und Wolle prĂ€gen unsere Einrichtung und sind fĂŒr die Entwicklung der Sinneswahrnehmung geeignet. Die Beobachtung der Kinder dient als Hintergrund der Überlegungen, welche Spielzeuge zu welcher Zeit kommen oder gehen sollten.

Die BeschÀftigung mit einfachem und verÀnderbarem Spielmaterial fordert die kindliche Fantasie und KreativitÀt heraus. Material und Farben zum Bauen, Malen, Plastizieren, Schneiden, Gestalten, Verstecken und Verkleiden lassen das Kind schöpferisch aktiv werden. Das Spiel mit Erde, Sand, Wasser und Naturmaterialien ermöglicht vielfache Sinneswahrnehmungen.

„Das Kind lernt sich selbstĂ€ndig mit etwas zu beschĂ€ftigen, an etwas Interesse zu finden, zu probieren, zu experimentieren. Es lernt Schwierigkeiten zu ĂŒberwinden. Es lernt Freude und Zufriedenheit kennen, die der Erfolg, das Resultat seiner geduldigen, stĂ€ndigen Ausdauer fĂŒr es bedeutet.“

(Pikler, E)